Unterbezirk OF-Land stimmt knapp für Jürgen Walter
Das Rededuell zwischen den beiden Kandidaten um die Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl im Kreis Offenbach ist entschieden. Mit knapper Mehrheit von 87 zu 83 Stimmen konnte der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag Jürgen Walter sich gegen die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti durchsetzen.
In sachlich geführten Diskussionsrunden gingen die beiden Kontrahenten hart mit dem eigentlichen Gegner ins Gericht: Roland Koch muss 2008 als Ministerpräsident abgelöst werden, eine sozialdemokratische Regierung soll Hessen wieder in eine bessere Zukunft führen – darin waren sich beide einig und versprachen sich gegenseitige Unterstützung im Falle einer Niederlage auf dem Landesparteitag in Rothenburg am 02. Dezember. Dort wird endgültig entschieden, wer die Hessen-SPD in die Wahlauseinandersetzung führen soll.
Die gemeinsame Veranstaltung der SPD-Unterbezirke Offenbach Stadt und Land lockte etwa 250 Genossinnen und Genossen in die Mühlheimer Willy-Brandt-Halle. Prozentual am stärksten vertreten war der Mainhäuser SPD-Ortsverein der mit 10 % seiner Gesamtmitgliedschaft aufwartete.
In insgesamt sechs Fragerunden, die die Politikbereiche, Wirtschaft, Soziales, Bildung, Integration, Innere Sicherheit und „Meine ersten hundert Tage als Ministerpräsident/in“ umfassten, standen die beiden Politiker den Mitgliedern Rede und Antwort. Beide gingen mit der Koch’schen Bildungspolitik ebenso hart ins Gericht wie mit den christdemokratischen Antworten auf Probleme beim Polizeivollzug der Ausländerintegration oder der Not des Mittelstandes.
Auch zum Thema Flughafenausbau waren wie bei allen Themen nur Nuancen zwischen den Kontrahenten zu erkennen. Beide bekannten sich zum Ausbau – bei strikter Einhaltung des Nachtflugverbots zwischen 23.00 und 5.00 Uhr.
Der Pressesprecher des SPD-Unterbezirks Offenbach/Land Kai Gerfelder zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung: „Wir haben einen kurzweiligen und spannenden Abend erlebt und wissen nun, dass die Partei mobilisiert werden kann. In Anbetracht des Votums aus Offenbach Stadt (49 Ypsilanti/28 Walter) haben wir außerdem ein salomonisches Urteil erlebt, bei dem sich niemand als Verlierer fühlen muss. Aus dem heutigen Abend geht aber die Partei als eindeutiger Gewinner hervor.“