Sonnenoffensive Mainhausen: SPD legt Leitbild vor
Globaler Klimaschutz – Lokale Wertschöpfung – Kommunale Finanzpolitik
Die SPD-Fraktion im Mainhäuser Gemeindeparlament hat ein Diskussionspapier zum Kommunalen Klimaschutz vorgelegt. Unter dem Namen „Sonnenoffensive Mainhausen – ein Denkanstoß“ beschreibt die Vorlage eine Reihe von Schritten zur Erhöhung klimaneutraler Energieerzeugung in der Gemeinde und zur Intensivierung von Energiesparmaßnahmen.
Wie die beiden Autoren, die Umweltpreisträgerin der Gemeinde Mainhausen Katja Jochum und der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Gerfelder betonen, bezieht sich das Papier jedoch nicht ausschließlich auf die Klimaproblematik, sondern bindet insbesondere die lokale Ökonomie und die kommunalen Finanzen mit in die Überlegungen ein. „Globaler Klimaschutz und lokale Wertschöpfung sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Jede Investition, egal ob in Wärmedämmung, Photovoltaik oder gar in ein Blockheizkraftwerk fließt dem regionalen Handwerk zu und stimuliert die heimische Wirtschaft“, erläutert Katja Jochum das Zusammenspiel ökologischer Modernisierung und wirtschaftlicher Betätigung. „Unmittelbar bleibt durch die anfallende Gewerbesteuer auch der ein oder andere Groschen bei der Gemeinde hängen. Mittelbar sichern Klimaschutzmaßnahmen Arbeitsplätze im örtlichen Handwerk und den Wirtschaftstandort Mainhausen.“
Die Kommunalpolitik und die Gemeindeverwaltung sehen Jochum und Gerfelder, die sich bereits aus der Zeit des Abwehrkampfes gegen die geplante Giftmülldeponie kennen, hauptsächlich als aktivierenden Akteur. So müsse insbesondere die Bürgerschaft als auch das Gewerbe über Vorteile der Kohlendioxidvermeidung informiert und Anreize für Investitionen geschaffen werden. „Unser Ideenkatalog umschreibt kurzfristige Maßnahmen – etwa die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses über eine mittelfristige Umstellung des Fuhrparks bis hin zur Erstellung einer langfristig angelegten Energiepotentialstudie, aus der Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbe ihre eigenen Potentiale ersehen können. Wichtig ist eine ständige Aufklärungsarbeit und Information über Energieerzeugungs- und Verbrauchsvermeidungstechnik sowie die Vermittlung der nötigen Partner, vom Kreditgeber über den Handwerker bis zur Zusammenführung möglicher neuer Klimaaktivisten in Energiegenossenschaften.“
Zum Schluss machen beide noch eine überzeugende Rechnung auf: „Stellen Sie sich vor die 5.000 Mainhäuser Haushalte verbrauchen je 1.000 Euro im Jahr für Öl und Gas. Das bedeutet 5 Millionen Euro fließen ohne weiteren lokalen Nutzen zu Ölmultis, Energiekonzernen und zum Finanzminister. Wenn davon nur 20 Prozent in Klimaschutzmaßnahmen gesteckt würden, hätten wir ein örtliches Konjunkturprogramm von einer Million Euro jährlich!“