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Leserbrief Michael Jochum

Politik mit der Angst

Ein Flyer von Bernd Kopetz zum Thema Neubau des katholischen Kindergartens veranlasste mich, mir die Analyseresultate der Gebäudeschadstoffuntersuchung näher anzusehen.
In der Zusammenfassung der Untersuchung stehen zwei wichtige Sätze.

Da heißt es: „Auf Basis der vorliegenden Ergebnisse liegt kein Sanierungsbedarf hinsichtlich möglicher Schadstoffe vor.“ Und weiter „Eine gesundheitliche Beeinträchtigung über die Raumluft lässt sich auf Basis der VOC- und Aldehyd-Untersuchung nicht ableiten.“

Diese zwei Hinweise findet man in keinem Absatz dieses Flyers. Dafür aber eine Auflistung aller möglichen Schadstoffe und deren möglichen Folgen. Ich möchte auf die einzelnen genannten Stoffe nicht eingehen, sondern verweise auf das breite Angebot an Informationen im Internet (z.B. www.wikipedia.de, www.umweltlexikon-online.de, uvm.).
Aber ich picke mir aus dieser Liste beispielhaft PAK (ausgeschrieben: Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) heraus. Diese sind im Baubereich potentiell unter anderem in Abdichtungen oder -abdeckungen als Sperrschicht anzutreffen, im speziellen Fall des Kindergartens im Dach, am Schornstein, an den Fundamenten und unterhalb des Bodenbelags im sanitären Bereich.

Zitat aus der Analyse: „Ein Handlungsbedarf besteht nicht.“

An dieser Stelle möchte ich aber darauf hinweisen, dass erhebliche Mengen PAK beim Rauchen einer Zigarette entstehen und den Passivraucher erheblich stärker belasten als Abdeckmaterialien, die vor 40 Jahre verbaut wurden, falls hiervon nach dieser Zeit überhaupt noch eine gefährdende Belastung ausgehen kann.

Das Verdrehen oder Weglassen von Informationen, wird hier bewusst genutzt, um auf unverantwortliche Art und Weise mit der Angst vor Schadstoffen und Gesundheitsschäden bei Kindern zu „spielen“.

Wiederrum inkonsequent weggelassen werden die Schadstoffe von Herr Kopetz jedoch, wenn es um seine Neubaupläne geht. Hier kursieren Zahlen für einen geplanten Neubau, die keineswegs die Entsorgung möglicher Schadstoffen beim vorausgehenden Abriss berücksichtigen können.

Michael Jochum
Staatlich geprüfter Lacktechniker
Eichenstr. 17
63533 Mainhausen