Bus-On-Demand-Angebot soll die Versorgungslücken im Ostkreis schließen
„Ehrgeiziges Vorhaben zur Verbesserung des ÖPNV“ / Start im Juni 2019 beabsichtigt
Als „sehr gut geeignetes Instrument zur Schließung der Versorgungslücken im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)“ beurteilt die SPD-Mainhausen das von der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) entwickelte neue Angebot Bus-On-Demand für den Ostkreis Offenbach. Im Rahmen einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 12. Februar 2019 stellte deren Geschäftsführer Andreas Maatz die Konzeption den politischen Gremien und ersten interessierten Bürgern vor.
Das neue Angebot sieht vor, die Fahrgäste in den Kommunen Hainburg, Seligenstadt und Mainhausen in Kleinbussen zwischen der Haustüre und vorab definierten Zielpunkten, wie Bahnhof, Bürgerhäusern, Supermärkten, Friedhöfen oder anderen Haltestellen des ÖPNV zu befördern. Zur reibungslosen Steuerung nimmt eine digitale Plattform die Fahrtanforderungen der Passagiere via APP an und berechnet die günstigste Fahrtroute für alle Fahrtwünsche. Eine telefonische Anforderung der Fahrzeuge soll ebenfalls möglich sein. Start der Pilotphase ist für Juni 2019 vorgesehen.
„Mit dem neuen Angebot reagiert die kvgOF auf die Versorgungslücken im Ostkreis insbesondere in der Gemeinde Mainhausen, die jeweils mit den Endhaltepunkten der Busse OF 85 und 86 und den infrastrukturbedingten Hemmnissen am Bahnhof Zellhausen nicht vollständig bedient werden kann“, führt Frank Simon, stellvertretender Vorsitzender und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion aus. „Es gilt in der Pilotphase Erfahrungen zu sammeln und möglichst viele Nutzer für das Angebot zu interessieren und zu begeistern.“
Die derzeitige Konzeption sieht vor, dass die Busse mit jeweils acht Sitzplätzen im Zeitraum wochentags von frühmorgens bis in den späten Abend hinein sowie am Wochenende verkehren. „Damit geht das Angebot weit über das Angebot des heutigen Anruf-Sammel-Taxis (AST) hinaus. Durch die Abholung von der Haustüre und die Ansteuerung von zahlreichen Zielpunkten in innerörtlichen Bereichen ist das System auch hervorragend zur Quartierserschließung geeignet. Insbesondere Senioren können sich somit von zu Hause zum nächsten Supermarkt oder ins Ärztezentrum fahren lassen, ohne zunächst die Bushaltestelle aufzusuchen. Durch das flexible System entfällt zudem die Recherche nach entsprechenden Abfahrtszeiten“, so Frank Simon.
Nach der Planung der kvgOF wird die Benutzung in die Tarifstruktur des ÖPNV eingebunden. Für die Gemeinde Mainhausen bedeutet die Ausweitung des Angebotes nach derzeitiger Kalkulation einen zusätzlichen finanziellen Mehraufwand von voraussichtlich etwa 25.000 Euro pro Jahr – eine entsprechende Nutzung des Angebots vorausgesetzt. „Wir sind dennoch bereit diesen Weg zu gehen, da wir eine echte Chance sehen, das ÖPNV-Angebot für alle Bevölkerungsschichten attraktiver und nicht zuletzt klimafreundlicher zu machen. Die kvgOF ist aber auch darauf angewiesen, dass sich die Nutzer in der Pilotphase entsprechend beteiligen und Rückmeldungen geben. Da es sich um ein vollkommen neues System handelt, wird sicher auch das ein oder andere Problem auftauchen. Ein Neustart setzt immer auch ein gewisses Maß an Verständnis für Anlaufschwierigkeiten voraus“, wirbt Frank Simon für eine breite Beteiligung am neuen Angebot.